Bericht des Leiters des Berliner Instituts für vergleichende Staat-Kirche-Forschung zur Wahlversammlung der "Gesellschaft für vergleichende Staat-Kirche-Forschung e. V."
am 20. März 2019
Die Auseinandersetzungen über die Beziehungen zwischen Staat und Kirche, über die Rolle der Kirchen sowie über den Alltag der Christen in der DDR und in anderen kommunistisch regierten Ländern dauern in der Geschichtswissenschaft und in der medialen Öffentlichkeit weiter an. Ein jüngstes Beispiel dafür ist der Streit um die ARD- Dokumentation mit dem Titel "Ewige Schulden. Ostdeutschlands Kirchen und die Staatsleistungen". Der zaghafte Versuch der Filmemacher einer Neubewertung der Vorgänge zwischen den Kirchen in Ost und West nach der Herstellung der deutschen Einheit hatte Konsequenzen. So fordert die "Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur" ihre Fördersumme für den Film von 26.00 Euro zurück.
Vermeintlich als beantwortet geltende Fragen werden 30 Jahre nach dem Ende des "realen Sozialismus" in Europa neu aufgeworfen. Die einfachen Schwarz-Weiß-Zeichnungen haben es heute schwerer als noch vor wenigen Jahren. Offensichtlich dämmert es einigen in den Führungsetagen der wissenschaftlichen Institute und der Medien, dass diese Art der Betrachtung der jüngsten Geschichte immer weniger bei den Menschen, insbesondere in Ostdeutschland, ankommt und mehr und mehr auf Desinteresse und Frust stößt. Menschen, die trotz aller Beschwernisse in der DDR geblieben sind und mit der Hoffnung auf Besserung dort lebten, finden sich in der gegenwärtigen Geschichtsschreibung über die DDR nur selten wieder. Die Frage drängt sich auf, ob die gängige Art der Betrachtung der Geschichte der DDR nicht auch zu den beklagenswerten politischen Verwerfungen in Ostdeutschland und dem weit verbreiteten Gefühl unter Ostdeutschen, Bürger zweiter Klasse im vereinten Deutschland zu sein, zu tun hat?
Heute fordern selbst die, die jahrzehntelang tonangebend waren, wenn es um die Geschichte der DDR ging, eine differenziertere Sicht auf die Lebenswirklichkeit im zweiten deutschen Staat. Das Stasi-Archiv soll, so hören wir, nun endlich in die Obhut des Bundesarchivs gegeben und damit eine seit Langem von Kennern der Materie erhobene Forderung umgesetzt werden. Offen wird heute über die "Krise der Aufarbeitung" gesprochen. Das alles lässt aufhorchen. Die Zeiten sind offensichtlich vorbei, in denen nur jene Ostdeutschen glaubwürdig waren, die der DDR den Rücken gekehrt, die DDR in den dunkelsten Farben gemalt und sich selbst als Opfer des DDR-Regimes betrachtet haben. Einen anderen Umgang mit der Geschichte der Menschen in der DDR zu verlangen, schließt selbstverständlich ein, auch dies will ich unmissverständlich sagen, dass die Ostdeutschen sich selbstkritisch und selbstbewusst ihrer eigenen Geschichte stellen. Da gibt es nichts zu verharmlosen, nichts schön zu reden und auch nichts weiß zu waschen.
Unser Institut hat von Anfang an, also seit 25 Jahren, versucht, ein differenziertes Bild vom Leben der Menschen und insbesondere der Kirchen und Christen in der DDR zu zeichnen. Heute frage ich mich, ob wir dies nicht hätten deutlicher, vernehmlicher und vielleicht manchmal auch lauter tun sollen.
Inzwischen sind neue Generationen herangewachsen, die andere Fragen an die Geschichte stellen und nach eigenen Antworten suchen. Für die Jungen in unserem Land ist die Zeit, die im Mittelpunkt unserer Arbeit steht, längst zu einer weit zurückliegenden Geschichte geworden, die ihr Leben kaum noch berührt. Fragen müssen wir uns angesichts dieses Umstands: Finden wir Vermittlungsformen, finden wir eine Sprache, finden wir Personen und Wege, an die jungen und jüngeren Menschen in unserem Land heranzukommen? Vor diesen Fragen stehen wir freilich nicht allein. Parteien, Vereine und auch die Kirchen quälen die gleichen Probleme. Wie sie, so haben auch wir darauf noch keine erfolgversprechende Antwort gefunden.
In den zurückliegenden Wochen und Monaten hatten der Vorstand und ich als Leiter des Instituts einige grundlegende Fragen der Institutsarbeit zu klären. Dazu gehörten dringend zu lösende Personalfragen. Nachdem Frau Ilse Scholz im Frühjahr 2018 aus Altersgründen nicht mehr für die Arbeit im Institutsbüro zur Verfügung stand, haben wir versucht, diese Stelle, für die wir lediglich eine Aufwandsentschädigung zahlen, neu zu besetzen. Nach einem Intermezzo mit Frau Regina Reimann ist es uns gelungen, Frau Annette Wodinski für die Mitarbeit im Institutsbüro zu gewinnen. Der Versuch, mit
Dr. Johannes Nicolai einen jüngeren Wissenschaftler an uns zu binden und zu einer Publikation über die Geschichte der jüdischen Gemeinden in der DDR anzuregen, ist leider Ende 2018 gescheitert. Nachdem sich Frau Dagmara Liepert nach 18 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit für unser Institut mehr und mehr zurückzieht, kümmert sich Frau Yvonne Voigt um unser Geld. Herr Peter Schwanz sorgt sich um unsere Technik, Herr Matthias Thiel betreut unsere Webseite und Frau Sibylle Heise tut alles, damit es allen, die zu uns kommen, gut geht.
Nach dem Ausscheiden von Johannes Gruhn ist es uns nur noch einmal gelungen, mit einer Publikation auf uns aufmerksam zu machen: Günter Kuhn: "Fürchte Dich nicht, glaube nur. Aus dem Alltag eines Pfarrers in der DDR" (Berlin 2014). Unsere Suche nach einem ehrenamtlichen Mitarbeiter, der die Verantwortung für Satz und Layout unserer Publikationen übernimmt, war inzwischen erfolgreich. Mit Hilfe von Herrn Peter Muttersbach werden wir wieder mehr publizieren können. So werden wir u.a. unsere Schriftenreihe in einem neuen, ansprechenden Gewand fortführen und damit hoffentlich einen größeren Interessentenkreis ansprechen. Das erste Heft ist in Arbeit und wird demnächst erscheinen. Im Mittelpunkt wird Berlin, die geteilte und seit 30 Jahren wieder vereinte Stadt, stehen. Ich danke besonders Prof. Ralf Rytlewski, dass er zu dem Heft einen Aufsatz mit dem Titel "Berlin im Herbst 1989. Politisch getrennt, doch vielfach verbunden" beigesteuert hat. Es folgt die Mitschrift eines Zeitzeugengesprächs mit Walter Momper, Dieter Schröder, Manfred Stolpe und Günter Krusche, zu dem unser Institut im Dezember 2009 eingeladen hatte. Wenige Tage vor dem Fall der Mauer hatten sich diese Herren sowie Günter Schabowski und Erhard Krack am 29. Oktober 1989 zu einer "ungewöhnliche Tafelrunde" im Ostberliner "Palasthotel" getroffen.
Entspannt hat sich auch unsere finanzielle Situation. 2018 ist das erste Jahr in der Geschichte unseres Instituts, in dem wir Fördergelder der Ursula-und Horst-Dähn-Stiftung für unsere Arbeit in Anspruch genommen haben. Die Stiftung hat am 1. Januar 2018 ihre reguläre Arbeit aufgenommen. Im Vorstand der Stiftung arbeiten: Dr. Joachim Heise als Vorsitzender, Dr. Wolfgang Krogel (Leiter des landeskirchlichen Archivs der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz) als Stellvertreter und Dr. Ursula Dähn als Stifterin. Dies heißt nicht, dass wir nicht mehr auf Mitgliedsbeiträge und Spenden angewiesen wären. Erst durch sie sind wir in der Lage, die laufenden Kosten für unsere Arbeit (Aufwandsentschädigungen, Büromaterialien, Gebühren für Versicherungen, Telefon, Internet sowie für Neuanschaffungen) zu decken. Deshalb freuen wir uns besonders, dass Dr. Hartmut Sander, der ehemalige Leiter des Evangelischen Zentralarchivs, kürzlich Mitglied unseres Träger- und Fördervereins geworden ist.
Trotz dieser erfreulichen personellen und finanziellen Entwicklungen ist es notwendig zu fragen, was wir leisten können und wo unsere Grenzen liegen. Der Vorstand unseres Trägervereins hat auf meinen Vorschlag hin beschlossen, die weitere Arbeit des Instituts zu straffen. Im Interesse einer höheren Qualität und einer größeren öffentlichen Resonanz werden wir unsere Kräfte bündeln und uns dabei auf zwei größere Kolloquien im Jahr konzentrieren. So laden wir 2019, 30 Jahre nach den Fall der Berliner Mauer, für den 11. Mai zu einem Berliner Staat-Kirche-Kolloquium und für den 21. September zu einem Internationalen Staat-Kirche-Kolloquium zu uns ein.
Auch künftig werden wir auf traditionelle Veranstaltungsformen, vor allem Vortragsabende, "Abendgespräche über Gott und die Welt" und Buchpräsentationen, nicht völlig verzichten. So freuen wir uns, dass wir heute im Anschluss an unsere Mitgliederversammlung Pfarrer Ulrich Hollop zu einem neuen "Abendgespräch über Gott und die Welt" bei uns begrüßen können.
2017 haben wir zum letzten Mal zu einer mehrtägigen Institutsexkursion eingeladen und sind auf den Spuren von Fürst Pückler gewandelt. Seit dem vergangenen Jahr laden wir in jedem Jahr zu einem Institutstag ein und hoffen, dass er zu einer neuen, guten Tradition werden wird. Am 25. Mai werden wir den Spuren Fontanes in Neuruppin folgen.
Wie es 2020/2021 weitergehen wird, ist heute schwer zu sagen. Viel wird davon abhängen, ob es uns gelingt, jüngere engagierte Persönlichkeiten für unsere Arbeit, auch in der Leitung und im Vorstand, zu gewinnen. In jedem Fall wird sich das Institut so oder so auch künftig auf das Engagement ehrenamtlich Tätiger stützen müssen.
Liebe Mitglieder unseres Fördervereins,
gestatten Sie mir nunmehr einen kurzen Blick auf unsere Arbeitsergebnisse in der zurückliegenden zwei Jahren. Unsere Webseite (www.staat-kirche-forschung.de) bietet Ihnen einen vollständigen Überblick über unsere Aktivitäten 2017 und 2018.
2017
Im letzten Jahr der Reformationsdekade haben wir uns speziell mit dem Gegenspieler Martin Luthers, mit Thomas Müntzer, beschäftigt. Im März 2017 haben wir die neueste, umfänglichste und wohl bislang beste Müntzer-Biographie von Siegfried Bräuer und Günter Vogler im Institut vorgestellt. In Kooperation mit dem "Haus der Geschichte" in Wittenberg hatten wir bereits im November 2016 namhafte Müntzer-Forscher zu einer großen Tagung ins Alte Rathaus in Wittenberg zum Thema "So ich das sage, muss ich aufrührerisch sein. Thomas Müntzer - der andere Reformator" eingeladen. Bei dieser Gelegenheit konnten wir die vom "Haus der Geschichte" rekonstruierte Ausstellung über Thomas Müntzer zeigen, die 1989 im Burg- und Schlossmuseum Allstedt präsentiert worden war. Mehrere Anfragen und Interview-Wünsche haben wir von Rundfunk- und Fernsehen-Journalisten zu den Lutherehrungen 1983 in der DDR erhalten. Prof. Horst Dohle und Dr. Joachim Heise haben zu diesen und anderen Fragen Rede und Antwort gestanden. Unsere drei Publikationen zum Thema "Reformation - Luther - Müntzer" waren 2017 besonders gefragt.
Im Juli hat Dr. Joachim Heise in der Klosterkirche in Neuruppin die Ausstellung zum fünfteiligen Fernsehfilm "Martin Luther" (Regie: Kurt Veth) eröffnet, die wir gemeinsam mit dem "Haus der Geschichte" in Wittenberg erarbeitet und 2009 in Wittenberg das erste Mal präsentiert haben. Gesprächspartnerin in der Klosterkirche war die Dramaturgin des DDR-Fünfteilers, Dr. Heide Hess. Im Juli hat Dr. Heise eine 40-köpfige Gruppe der "Arbeitsgemeinschaft Staat und Gesellschaft e.V." durch die Ausstellungen (Luther 83, Müntzer 89 und Atheismus in der DDR) im Barockhaus des "Hauses der Geschichte" geführt und anschließend über die Geschichte der Kirchenpolitik der DDR referiert und diskutiert.
Eröffnet haben wir das Veranstaltungsjahr im Januar 2017 mit einer Lesung aus "Manfred Stolpe. beraten & gestalten. Weggefährten erinnern sich". Es folgte im Februar ein Vortrag von Dr. Sebastian Holzbrecher (Uni Erfurt) über die Geschichte des "Aktionskreises Halle". Mit der jungen Doktorandin Eva Patzelt (Paris) haben wir unsere Reihe "Junge Wissenschaftler stellen sich vor" fortgesetzt. Sie hat bei der Veranstaltung erste Thesen zum Thema "Atheismus-Forschung in der DDR von den 1960er Jahren bis 1990" zur Diskussion gestellt. Im Mai hatten wir Besuch aus Indien. Rev. John Fernandes sprach über seine Erfahrungen als indischer Theologe in veränderten Kontexten und gab einen Einblick in die religiöse Wirklichkeit Indiens.
Höhepunkt des Jahres war im Oktober 2017 die Verleihung des Horst-Dähn-Preises. Für seine besonderen Verdienste bei der Aufarbeitung der jüngsten Geschichte, insbesondere der Geschichte der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg (Region Ost), haben wir in einer festlichen Veranstaltung OKR Dr. Ulrich Schröter ausgezeichnet. Zu dieser Zeit ahnten wir nicht, dass Ulrich Schröter schon wenige Monate später versterben würde.
Mit einem großen Internationalen Staat-Kirche-Kolloquium am 6. und 7. Dezember zum Thema "Eine freie Kirche in einer freien Gesellschaft. Freikirchliche Perspektiven auf das Verhältnis von Kirche und Staat" haben wir das Veranstaltungsjahr 2017 abgeschlossen. Ca. 70 Teilnehmer folgten den Referaten von namhaften Wissenschaftlern aus Deutschland, den USA, Großbritannien und Polen über die wechselvolle Geschichte der Freikirchen und ihr Verhältnis zum jeweiligen Staatswesen bzw. der sie umgebenden Gesellschaft. Möglich wurde diese Tagung durch eine großzügige Spende der Irina-Modrow-Stiftung, die Kooperation mit der Theologischen Hochschule Elstal und durch das besondere Engagement des Mitgliedes unseres Vorstands, Pastor Reinhard Assmann.
2018
2018 ist, wie schon erwähnt, das erste Jahr in der Geschichte unseres Instituts, in dem wir Fördergelder der Ursula-und-Horst-Dähn-Stiftung für unsere Arbeit in Anspruch genommen haben. Die Stiftung hat 2018 vier Institutsveranstaltungen finanziell unterstützt. Das betraf die Veranstaltung zum 50. Todestag von Martin Luther King. Bei dieser Gelegenheit haben wir an seinen Besuch 1964 in West- und Ostberlin erinnert. Gefördert wurde die Veranstaltung zur Geschichte der Neuapostolischen Kirche in der DDR mit Prof. Dr. Günter Törner, das Kolloquium "1968: Paris - Berlin - Prag", u. a. mit Dr. Jaroslav Sebek aus Prag, sowie der Vortragsabend mit Dr. Karlheinz Lipp über die Evangelischen Friedenspfarrer im 1. Weltkrieg.
Großzügig gefördert hat die Stiftung die Feier zum 25. Gründungstag des Instituts sowie die damit verbundene Verleihung des Horst-Dähn-Preises 2018 an Prof. Dr. Horst Dohle. Gern erinnern wir uns an die Rückschau auf 25 Jahre Institutsarbeit durch Prof. Dr. Ralf Rytlewski, der von 2000 bis 2002 Vorsitzender unseres Trägervereins war, und an die Dankesworte des Preisträger. Dieser hatte sich zuvor bei einer Veranstaltung im Mai noch einmal als kritischer und selbstkritischer Zeitzeuge und Historiker präsentiert, als es um das Spitzentreffen zwischen Albrecht Schönherr und Erich Honecker am 6. März 1978 ging. Leider musste die geplante Veranstaltung zum Thema "Religion im geteilten Berlin" ausfallen. Wir werden versuchen, sie bei Gelegenheit nachzuholen.
Zur Bilanz der zurückliegenden zwei Jahre gehört auch, an engagierte Mitglieder und Freunde zu erinnern, die unsere Arbeit über Jahre begleitet gaben und nun für immer von uns gegangen sind. Wir werden Prof. Dr. Siegfried Bräuer, Dr. Joachim Gaertner und seine Frau Ute Gaertner, Dr. Irina Modrow, OKR Dr. Ulrich Schröter, Udo Semper sowie Christine Wörne nicht vergessen.
Am Ende der Wahlperiode 2017/2018 möchte ich als Leiter des Instituts all jenen danken, die in besonderer Weise mitgeholfen haben, unsere Arbeit erfolgreich weiterzuführen zu können. Mein besonderer Dank gilt dem Vorsitzenden unseres Trägervereins, Bischof a. D. Prof. Axel Noack, den anderen Mitgliedern des Vorstands Ute Grauerholz, Dr. Doris Ritschel, Dr. Gerburg Thunig-Nittner und Reinhard Assmann. Dank gebührt allen, die unsere Arbeit finanziell durch ihren Mitgliedsbeitrag und ihre Spenden unterstützt haben, allen voran Dr. Rainer Opitz, der seit Jahren für unsere Miete aufkommt und Dr. Ursula Dähn, die uns seit unserer Gründung hilft und mit der Einrichtung der Stiftung einen großen Schritt getan hat, um unsere Projektarbeit längerfristig zu sichern.
Zum Schluss gestatten Sie mir bitte, eine Bemerkung zu wiederholen, die ich schon bei unserer Feier zum 25. Gründungstag gemacht habe: Für mich war und ist es eine große Freude, viele Jahre gemeinsam mit Horst Dähn und seit 2012 allein das Institut zu leiten, so viele Projekte und Publikationen auf den Weg gebracht zu haben und Menschen geholfen zu haben, wieder Sinn in ihrem Leben zu finden. In diesen 25 Jahren bin ich so vielen interessanten, klugen und aufrechten Menschen begegnet, von denen meine Frau und ich einige zu unseren Freunden zählen dürfen.
Ich habe in meinem Leben noch nie so lange in einer Einrichtung gearbeitet. 25 Jahre Arbeit im und für das Institut, das waren Jahre, die mir viel abverlangt und mich herausgefordert haben. Es waren zugleich die schönsten und ertragreichsten Jahre in meinem wissenschaftlichen Leben. Dafür möchten ich allen danken, die mich bis heute begleitet haben und mich immer wieder ermutigen, weiter zu machen.
Ich bitte Sie alle, helfen Sie mit, die Arbeitsfähigkeit unseres Instituts in den nächsten Jahren zu erhalten. Unsere Aufgabe, einen eigenständigen Beitrag zu einer differenzierten, sachgerechten, kritischen Auseinandersetzung mit der Geschichte der Beziehungen zwischen Staat und Kirche, mit dem Weg der Kirchen und mit dem Alltag von Christen in den kommunistisch regierten Ländern zu leisten, ist noch längst nicht abgeschlossen. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit Ihnen.
Berlin, 20. März 2019 – Dr. Joachim Heise